Eine Liebesgeschichte

„Schon beim ersten Betreten des Inneren des gotischen Fachwerkbaus, war es Liebe auf den ersten Blick. Die Geschichte als auch die Architektur des ehemaligen Mollenhauer-Hauses haben mich fasziniert. Und die Idee, ein Gästehaus mit Boutique-Ferienwohnungen zu eröffnen, war geboren. Für mich die perfekte Location, etwas Einzigartiges in Fulda zu schaffen“, so Dr. Florian Wehner.

Das „Mollenhauer-Haus“ hat die weiteste Wölbung der gekrümmten Bebauungslinie auf der Westseite in den Platz unterm Heilig Kreuz hinein, was auf eine alte spitzwinklige Kreuzung zweier Fernverbindungswege, etwa in Form eines „Andreaskreuzes“ hindeutet

Der Fuldaer Hofmaler Hans Brosamer überlieferte auf einer Zeichnung die ursprüngliche Hausansicht des gotischen Fachwerkhauses, dessen Baujahr 1540 im massiven Erdgeschoß eingemeißelt ist.

Der vorgebaute Erker war mit einer runden Haube abgeschlossen, vermutlich handelte es sich um einen drehbaren Kran mit Ausleger. In alten Rechnungen, so 1671/1672 und 1708/1709, wird das Haus die „Saltzmesten“ genannt, was auf vorhandene Speicher zum Salztrocknen und Lagern hindeutet. Ältester bekannter Besitzer des Salzhauses der Residenzstadt war Hannß Gergk im Jahre 1571, vermutlich fürstlicher Hofmeister des Altenhofes.

Obrist und Oberstallmeister von Hattstein erwarb 1727 das Anwesen, später Hauptmann von Boyneburg und Hofmarschall von der Tann.

Um 1800 kam es in die Hand von Geheimrat Heinhold, des Thurn & Taxischen Postmeisters, so dass sich für einige Jahre hier die Fuldaer Poststelle befand.

Schließlich kam das Haus 1892 in die Hände des Holzblasinstrumentenmachers Thomas Mollenhauer. Die Instrumentenmanufaktur der Familie Mollenhauer war weit über die Grenzen Fuldas bekannt. Der Vertrieb der Instrumente reichte von Europa bis in die USA sowie auf die britischen Kolonien in Indien. 1921 wurde das verputzte Fachwerk freigelegt. Am 11. Sept. 1944 erlitt das Haus schwere Bombenschäden und wurde 1946/1948 wiederaufgebaut.